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Die Praxis liebender Güte und Mitgefühl ist im Prinzip auch
nur eine Art Erziehung oder Konditionierung. Sicherlich nicht die schlechteste
Erziehung- keine Frage. Nur hat jedwede Form von Erziehung- leider? zum Glück?
– absolut nichts mit Erwachen zu tun.
Denn, was wird erzogen? Was setzt sich schlussendlich als
Etikett auf den ganzen Sack von Konditionierungen drauf? Ego, natürlich!
Ob Ego nun stinkig und eitrig und verbeult und mies und fies
konditioniert ist- oder ob es mit Pailletten und Blümchen bestickt ist und vor
sich hin glänzt und glitzert- es ist und bleibt nach wie vor Ego- da beißt die
Maus kein Faden ab!
Erwachen liegt jenseits von Gut&Böse.
Beim Erwachen geht es nicht darum, irgendwelche inneren
Bestien oder Dämonen zu zähmen- es geht darum, diese und noch viel mehr
(nämlich alles!) als Illusion zu durchschauen.
Erwachen bedeutet, die eine, absolute Wahrheit zu
realisieren. Das heißt im Umkehrschluss, dass alles was Lüge, Falschheit,
Illusion ist, durchschaut werden muss. Das umfasst das Gute, das Schlechte und
alles dazwischen.
Erst dann kann wahre Liebe als etwas unpersönliches,
bedingungsloses realisiert werden.
Erst dann kann echtes Mitgefühl als etwas allumfassendes und
somit amoralisches verstanden werden.
Dieser Vorgang ist ein Tabubruch- ein Bruch mit der Welt und
allem, was wir über sie gelernt haben. Das erfordert Todesmut. Du musst bereit
sein, alles auf eine Karte zu setzen und zu verlieren. Erwachen ist nichts für
Weicheier. Wer ins Wasser will, muss bereit dafür sein, klatschnass zu werden-
wenn nicht gar zu ertrinken.
Ich bin kein Lehrer, kein
Guru oder Meister. Ich gebe kein Satsang. Ich biete Hilfe zur Selbsthilfe, in
Workshops und als spiritueller Scout in Einzelarbeit. Es gibt nur einen Weg zum Erwachen- und das
ist Dein eigener.
