Gerard Kever

Online-ERLEUCHTUNGSKONGRESS Mai 2019

8. Tag // 01.06. um 19 Uhr




Individualität und Erleuchtung - am Beispiel der Advaita-Droge

Kommt ein Gott von "Oben", sind die Menschen fasziniert, dass er das Leben angenommen hat und eifern ihm darin nach (immitatio Christie). Ihr Ziel ist es, so gut und rechtschaffen zu leben, dass sie am Ende einen Platz dort einnehmen, wo "Er" hergekommen ist. Und damit das "ewige Leben" erreichen.

Die asiatischen System funktionieren umgekehrt. In ihnen ist es der Mensch, der Erleuchtung erlangen kann; wenn er die irdischen Dinge hinter sich lässt (durch eine gegen das Leben gerichtete Askese. Askese bedeutet epistemologisch so viel wie „Übung"). Die Philosophie dahinter legitimiert sich über eine bestimmte Haltung gegenüber dem Phänomen der Dualität. Advaita (Nicht-Zweiheit) sagt, dass alles zwei Seiten hat (Dvaita). Erfährst Du Freuden, dann auch Leiden. Alles hält sich die Waage. Wenn Du da raus kommen willst, musst Du Dich auf Advaita - Non-Dualität - einstellen.

Das stimmt. Aber nur zum Teil! Die Wahrheit ist, Du kannst Deine Aufmerksamkeit auf die Freuden richten! Du kannst Dein Leben, durch Üben (eine auf das Leben hin positiv ausgerichtete Disziplin), auf die schöne und gute Seite des Lebens richten. Das heißt dann nicht, dass Du gar kein Leiden mehr erfahren würdest. Die Wahrheit, dass es immer beide Seiten im Leben gibt, bleibt bestehen. Aber indem Du Dich für die glückliche Seite entscheidest, entgehst Du dem Angebot der Non-Dualität als Droge! Ja, als Droge! Denn das ist die Schattenseite der asiatischen Religionsentwürfe (gegenüber dem christlichen Monotheismus): wenn Du Erleuchtung (konstant und irreversibel) nicht erlangt hast, dann wirst Du immerwieder zum "Guru", zum "Satsang" gehen. Und wenn man Dir dort nicht sagt, das Dein Leben gut und richtig ist, solange Du eine Ausrichtung, eine Disziplin oder eine Übung besitzt, die Dich am Leben teilnehmen lässt - dann heißt das nur eines: dass Du das Leben, Dein Leben, anfängst zu verurteilen. Und dadurch beginnt ein Teufelskreis zu wirken. Du wirst abhängig. Nicht weil Advaita nicht die Wahrheit sagen würde, sondern weil Du nicht verstehst, diese Wahrheit im Leben so anzuwenden, das sie Dich nicht unglücklich macht.

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Die teilnehmenden Lehrer des Kongresses: ERWACHTE INDIVIDUALITÄT
Ludmilla & Roland, Shai Tubali, Yod, Mariananda, Anssi, Aktu, Simon Paa, Mario Amenti, Joachim Kamphausen, Romeo, Marc Stollreiter, Annette Kaiser, Allira, Jürgen Föttinger, Daniel Herbst, Sebastian Gronbach, Gaia, Rama, Ellen, Hannes Michel, Sarla Ma, Gerhard Schrabal, Gerard Kever, Mari, Sugata, Gerd Valentinelli, Ati Lemusza, Heinz Krug
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