Du kannst, wenn du das Interesse daran hast, jetzt gleich damit beginnen, die Welt als Spiegel des eigenen Selbst zu sehen und dich im Alltag zu untersuchen, Selbsterforschung zu betreiben und Dinge in dein Bewusstsein zu bringen, damit du dich nicht ständig veräußerst. Wenn du die Dinge nicht zu dir zu nimmst, sondern dem Äußeren Wahrheit zusprichst, das du als getrennt von dir empfindest, dann veräußerst du dich und erschaffst damit wieder Trennung. Mit jeder Veräußerung erschaffst du Trennung, das Gefühl von Trennung. Und mit jedem Teil, den du zu dir nimmst und in dein Bewusstsein bringst, baust du die Erfahrung von Trennung ab. Du baust das Gefühl von einem getrennten Innen und Außen ab.

Das heißt, es ist tatsächlich so, dass das Leben leichter wird, auch wenn kein bewusstes Erfahren deiner wahren Natur vorhanden ist, dennoch wird dein Erleben ganz automatisch klarer und leichter, wenn du damit beginnst die unbewussten Anteile in dir zu Bewusstsein zu bringen. Da kann dir das Leben als Lehrer sehr dienlich sein, wenn du weißt, dass das, was sich scheinbar im Äußeren vollzieht, du selber bist, dass das nur ein Teil deines Selbst ist, welches du in dem Moment veräußerst.

Erwachtsein ist schon jetzt und schon immer für jeden da. Es gibt nichts anderes als DAS. Nur ist es den meisten Menschen nicht bewusst in jedem Moment ihres Daseins. Es ist für das alltägliche Leben also nicht relevant, solange es dir nicht gewahr ist, solange du es nicht erfährst. Das, was wirklich Befreiung schafft, ist dieser Switch, der dich dauerhaft in dem Gewahrsein deiner wahren Natur hinterlässt. Dauerhaft in jeder Sekunde, in jedem Moment deines Seins. Es ist nicht nur ein Wissen vom Kopf her, sondern ein Leben in DEM, du bist DAS, und das kann tatsächlich erfahren bzw. gelebt werden. Es lebt sich anders, wenn du in jedem Moment deines Daseins darum „weißt“, wenn du ES lebst.

Die Erfahrung des wahren Selbst. Wie kann man das beschreiben? Wer macht die Erfahrung des wahren Selbst? Mache ich die Erfahrung des wahren Selbst? Macht das Ego die Erfahrung des wahren Selbst? Wie kann man sich das vorstellen?

Wenn man diese Erfahrung selbst macht, dann ist das völlig klar. Insofern versuchen wir jetzt einmal etwas zu beschreiben, was vielleicht noch nicht so ganz klar ist. Jegliches Ego, jegliche Ich-Erfahrung kann sich nur im relativen Feld des Lebens abspielen, in dem sich ständig verändernden Feld unserer Existenz. Das, was wir das wahre Selbst nennen, ist auf der transzendentalen Seite, auf der absoluten Seite unserer Existenz. Wenn wir diese Erfahrung des Absoluten noch nicht gemacht haben, dann ist es ganz schwer vorstellbar, dass es so etwas gibt wie ein Feld reinen Bewusstseins. Bewusstsein ohne Inhalte. Aber doch sich selbst bewusst. In dem Moment, wo das erlebt wird, wird klar erkannt, DAS bin ich. Wenn man da wieder herausfällt, ist man zurückgekehrt in sein Ich-Bewusstsein, in seine Ich-Binheit und im Zweifelsfalle in sein Ego, aber dieses Erleben von DAS bin ich, von reinem Bewusstsein, von absolutem Bewusstsein, reiner Existenz, von Unendlichkeit, von vollkommener Leere und Stille, ist so unvermittelt und eindeutig klar, dass es sofort als das wahre Selbst identifiziert wird. DAS bin ich. Und sonst nichts. Insofern kann kein Ego und auch kein Ich dieses absolute Feld des Lebens erfahren, sondern es löst sich in dem Moment der Erfahrung vollständig darin auf, weil es das ist. Das klingt paradox und wird auch so empfunden in dem Moment, und wenn man hin und herpendelt zwischen dieser absoluten Erfahrung dieser Existenz und der relativen Erfahrung der Existenz, dann kann das durchaus als komisch empfunden werden, oder auch als schmerzhaft. Denn wenn einmal die absolute Form der Existenz erkannt wurde, erlebt wurde, ist die relative Form der Existenz nicht mehr von demselben Wert wie vorher, denn vorher da gab es ja nichts anderes. Und doch ist es sinnvoll und wichtig sich weiterhin um diese relative Welt zu kümmern, denn beides gehört zusammen.

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