Weisheits-Blog
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Du bist nicht deine Gedanken – So erkennst du den wahren Beobachter

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Es gibt Momente, in denen wir so sehr in unsere Gedanken verstrickt sind, dass wir glauben, sie seien das Zentrum unseres Seins. Doch wenn wir still genug werden, erkennen wir etwas anderes: Da ist eine Instanz in uns, die all diese Gedanken kommen und gehen sieht. Sie urteilt nicht, sie kommentiert nicht, sie entscheidet nichts. Sie ist einfach da. Und sie war immer da – vor jedem Gedanken, vor jeder Erinnerung, vor jedem Gefühl. Dieser Beobachter ist reines Bewusstsein, und er ist unpersönlich, unberührt, unveränderlich.

Unsere Gedanken hingegen sind flüchtig. Sie tauchen auf, verweilen kurz, verschwinden. Sie haben keine Substanz. Und doch identifizieren wir uns ständig mit ihnen, als wären sie die Wahrheit über uns. Ein Gedanke sagt: „Ich bin nicht gut genug“, und wir glauben es. Ein anderer sagt: „Ich brauche mehr, um vollständig zu sein“, und wir rennen los. Die Gedanken erschaffen Welten, Geschichten, Dramen – und wir verlieren uns darin. Dabei ist nichts davon wirklich stabil.

Wenn du einen Moment innehältst und dir bewusst wirst, dass du deine Gedanken beobachten kannst, dann öffnet sich ein Raum. Ein klarer, weiter Raum, der schon immer da war. Ein Raum, der weder vom Lärm der Welt noch von den inneren Stürmen beeinflusst wird. Dieser Raum bist du. Nicht die Gedanken, nicht die Emotionen, nicht die Rollen, die du im Alltag spielst.

Und doch ist es wichtig, sich nicht in die Idee zu verlieren, über den Dingen zu schweben oder überhaupt nichts mehr tun zu müssen. Genau wie im Beispieltext: Nur weil in einem erwachten Zustand kein Handelnder erlebt wird, bedeutet das nicht, dass wir im Alltag aufhören sollten zu handeln. Solange du dich als Person erfährst, ist dein Handeln von Bedeutung. Es formt dein Leben, es heilt deine inneren Verletzungen, es bringt dich in Kontakt mit der Welt. Spirituelle Einsicht ist kein Ersatz für menschliche Verantwortung.

Viele hören Konzepte wie „Es gibt keinen Handelnden“ oder „Alles ist Bewusstsein“ und versuchen dann, diese Einsichten im Alltag zwangsweise umzusetzen. Doch das führt oft nur zu Verwirrung und innerer Spaltung. Wenn du versuchst, im U-Bahn-Gedränge „ständig im Gewahrsein zu bleiben“, wirst du feststellen, dass du dich nur noch angestrengter fühlst. Das ist nicht der Weg. Der Weg ist natürlicher, leiser, bodenständiger.

Du erkennst den wahren Beobachter nicht durch Anstrengung, sondern durch Loslassen. Durch Hinschauen, nicht durch Wegdrücken. Wenn du meditierst, wählst du bewusst einen stillen Raum – dort kannst du dich auf diese innere Weite einlassen. Aber wenn du wieder aktiv wirst, verlangt das Leben deine volle Präsenz im Tun, nicht im Versuch, metaphysische Konzepte zu leben.

Es ist ein Irrtum zu glauben, spirituelle Einsichten seien eine Anleitung für das alltägliche Leben. Sie sind Hinweise für die direkte Erforschung deiner Natur, nicht für den Einkauf, den Job oder den Umgang mit Beziehungen. Die Anweisungen für dein tägliches Leben kommen aus etwas Tieferem, etwas Intimen in dir. Je mehr du dein Inneres erforschst, desto klarer werden diese Hinweise. Sie erscheinen als Intuition, als inneres Wissen, als stille Wahrheit.

Und doch bleibt die Frage: Wie erkennst du diesen Beobachter? Indem du dir erlaubst, das Jetzt so zu erleben, wie es ist. Nicht als idealisierte Version, nicht als spirituelles Konzept – sondern als unmittelbare Erfahrung. Deine Gefühle sind jetzt da? Dann sind sie jetzt wichtig. Deine Gedanken sind laut? Dann beobachte ihre Lautstärke. Dein Körper reagiert? Dann nimm es ernst. Alles, was jetzt ist, darf Teil deiner Erfahrung sein.

Der Beobachter taucht nicht auf, weil du ihn „finden“ willst. Er zeigt sich, wenn du aufgehört hast, alles andere wegzuschieben. Deine Gedanken müssen nicht weg. Deine Gefühle müssen nicht perfekt sein. Dein Leben muss nicht in einer künstlichen Harmonie schwingen. Du musst nur hier sein. In diesem Moment. Genau so.

Vor dem Erwachen, nach dem Erwachen – das sind nur Begriffe, die Orientierung geben sollen. Es sind keine Maßstäbe, an denen du dich messen solltest. Jede Bewertung drängt dich nur weiter aus dem Moment. Und genau das ist der Ort, an dem du dich selbst verlieren kannst – oder dich wiederfinden kannst.

Denn letztlich ist es ganz einfach: Du bist nicht deine Gedanken. Du bist das, was sie wahrnimmt. Und dieses Wahrnehmen ist frei, weit und unzerstörbar – egal, wie laut die Gedanken werden, egal, wie stürmisch das Leben sich zeigt.


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