Alles was existiert, ist in seinem Wesenskern von absoluter Natur. Die eine Seite des Absoluten ist ewig unveränderlich, die andere Seite ist ewig sich verändernd, erscheint relativ und erzeugt ständig Formen, die sich verändern. Aber in Wirklichkeit ist beides zusammen als Einheit immer und ewig DAS. Und das Schöne ist, dass wir das ewige DAS nicht nur auf uns Selbst beziehen können, sondern genauso auf unseren Körper. Der Körper gehört genauso dazu. Jede Bewegung des Körpers, jeder Impuls der Intelligenz im Körper ist ein unmittelbarer Ausdruck des Absoluten, und kann deshalb wie ein Mantra genutzt werden, um zum Absoluten zurückzukehren. Im Grunde genommen meditieren wir mit jeder Bewegung, die wir machen, mit jeder Sekunde und Minute, die wir leben. Das ganze Leben ist eine große Meditation. Wir sind uns dessen nur nicht bewusst. In dem Moment, wo wir ein bisschen Gewahrsein auf die ganz einfachen, alltäglichen Abläufe und Bewegungen, die wir mit unserem Körper durchführen, legen, verändert sich dieses ganze Phänomen. Wir sind es so gewohnt mit unserem Körper routinemäßige Abläufe zu leben. Also Unbewusstheit zu leben. Und das wird dem Körper und der Intelligenz des Körpers im Grunde genommen nicht gerecht. Aus erwachter Sicht ist es ganz eindeutig so, dass die Intelligenz, die kosmische Intelligenz sich nicht nur in uns selbst ausdrückt, sondern natürlich auch in unserem Körper. Das ist vollkommen identisch. Es ist nicht nur unser großes Herz, was sich entfaltet und in Erfüllung lebt, sondern es ist genauso dieselbe Intelligenz, die sich in unserem Körper zum Ausdruck bringt. Und von daher geht es nicht nur darum unsere geistige Aktivität in Einklang mit der Natur zu bringen und unsere Herzensqualitäten zu entwickeln, sondern genauso, uns um unseren Körper zu kümmern. Wir legen dieselbe Art von Gewahrsein und Bewusstheit auf das, was wir immer unseren Körper nennen. Auf alle Bewegungen, auf alle Wahrnehmungen, auf alle Lebensfunktionen. Und wir merken dann, dass sich das total anders anfühlt und eine ganz andere Richtung bekommt. Vollkommene Bewusstheit mit Hilfe des Körpers und im Körper. Also nicht nur die Übung des Unbewusstseins, also den Körper benutzen als unbewusste Maschine, sondern vollkommene Bewusstheit in allem was den Körper betrifft.

Wenn wir unseren Geist benutzen zum Meditieren, dann ist das ein recht begrenztes Werkzeug. Wir kön- nen Mantra-Meditation machen, wir können Kontemplation machen, wir können Vipassana machen. Das sind recht einfache, überschaubare Übungen. Wenn wir unseren Körper in derselben Art und Weise benutzen für Meditation haben wir unendlich viele Möglichkeiten. Wenn wir uns nur mal vorstellen wie viele verschiedene Dinge wir von morgens bis abends mit unserem Körper und durch unseren Körper tun. Auf welch vielfältige Art und Weise wir unseren Körper jeden Tag bewegen. Wie viele verschiedene Bewegungen wir durchführen. Und jede einzelne Bewegung ist ein unmittelbarer Ausdruck des Absoluten. Diese unendlich vielen Sinneswahrnehmungen, die wir den ganzen Tag über haben, sind alle um ein vielfaches bunter und vielfältiger und großartiger, als diese ewig wiederkehrenden Gedanken, die wir immer haben. Wenn wir beobachten wie viele Gedanken so tagsüber unseren Kopf durchlaufen. Das ist langweilig dagegen. Das, was der Körper an Vielfalt und Fülle dagegen bietet, ist viel viel größer. Insofern ist unser Körper eine fantastische Ansammlung von unmittelbaren Ausdrucksformen des Absoluten. Und wir sind nicht nur mitten drin und dabei, sondern wir sind das. Und das wird in der Regel vor dem Erwachen vollkommen übersehen. Das Hauptaugenmerk wird meist auf dem geistigen Bereich, auf die geistige, spirituelle Entwicklung gelegt und auf die Herzensentwicklung. Was beides sehr sehr wichtig ist. Aber hier geht es um den Körper, und der Körper ist ein ganz wunderbares Werkzeug, um sich bewusst zu machen, wie sehr wir ständig in dieser Einheit leben und sind.

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