Mit dem dauerhaften Erwachen wird jedes Weltbild und jede Weltanschauung transzendiert, und die Selbst- und Welterfahrung wird nie wieder so sein, wie sie vor diesem Erwachen einmal war. Es bleibt eine unbeschreibbare, spezifische Erfahrung von Präsenz, der wahren Natur, die du bist, dauerhaft bestehen. Und dann beginnt ein Prozess der Integration dieser Erfahrung, die nach und nach diese Prägungen und diese Weltanschauungsmuster immer mehr auflösen und auflösen und auflösen. Das ist meistens ein langwieriger Prozess. Und den kann man ganz bewusst gehen und auch herausfordern oder man lässt es einfach so geschehen. Man kann es tatsächlich beschleunigen, wenn man es möchte, man kann es aber auch einfach so geschehen lassen, wie es eben geschieht. Das ist für jeden unterschiedlich. Aber was eindeutig geschieht, ist, dass die Weltanschauung des getrennten Seins transzendiert wird, das heißt, sie verliert ihren festen Griff, sie löst sich auf. Während des Prozesses verändert sich die Erfahrung permanent. Es geschieht eine ständige Vertiefung der neuen Erfahrung des ungetrennten Seins. Da ist nichts mehr so, wie es vorher war.
Diese Weltanschauung des getrennten Seins, die wir durch unsere Familie und unsere Gesellschaft mitbekommen haben, ist weniger über das Wort auf uns übergegangen, sondern vielmehr über das Vorbild, über das Vorbild der Menschen um uns herum, der Eltern, der näheren Bezugspersonen, auch der Menschen in Kindergarten und Schule. Wo auch immer wir unseren Weg beschreiten, es wird immer weiter verfestigt, dieses Weltbild, dieser Glaube an die Trennung. Und natürlich hinterfragen wir das erstmal nicht. Wenn wir aber auf den spirituellen Weg kommen, werden wir so nach und nach, vielleicht auch durch Transzendenzerfahrungen, die wir machen, aufgerüttelt und wachgerüttelt und dann richten wir uns aus, auf das, was wir da erfahren haben. Das ist eine Umkehr. Wir treten den Rückweg an. Den Rückweg zu uns SELBST.
Die größte Erschütterung für jegliches Weltbild, was wir haben, besteht darin, Transzendenz zu erfahren, das EINE, was wir auch reines Bewusstsein nennen, dieser Bereich der Existenz, der ohne Worte ist, ohne Zeit, der jenseits von allem ist. Wenn wir so eine Erfahrung machen und zurückkehren in unser Alltagsleben, dann kann das manchmal ein komisches Gefühl sein, weil wir durch unsere Gewohnheit, durch unsere Prägung eventuell nicht einfach unser altes Weltbild über Bord werfen können. Selbst wenn die mentale Anhaftung daran verloren geht, bleibt diese alltägliche Gewohnheit bestehen, die in jeder unserer Zellen gespeichert ist. Ganz oft sehen wir, dass versucht wird, mit Hilfe des alten Weltbildes, das man vorher hatte, das oftmals bei spirituellen Suchern auch ein spirituelles Weltbild ist, diese Erfahrung der Unendlichkeit zu erklären. Irgendwie, irgendwelche Worte zu finden oder Worte zu suchen, die das einordnen, die das erklären. Das würde bedeuten, dass man das alte Weltbild aufrecht erhalten kann und diese neue Erfahrung, diesen neuen Seinszustand irgendwie da hinein integriert. Also gibt es eine Bandbreite von Überbordwerfen des alten Weltbildes bis hin zu dem Versuch es doch noch irgendwie zu integrieren in das alte Weltbild. Und beides geht nicht ohne einen gewissen Prozess der Entwöhnung und der Transformation, weil das, was wirklich ist, unsere wirkliche Realität, unser wirklich wahres Wesen, lässt sich nicht ohne weiteres in relative, sich ständig verändernde Strukturen integrieren.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin