Jeder von uns kennt diese Sehnsucht und dieses ganz eindeutige Gefühl, wenn man sich im Flow befindet und es im Grunde genommen überhaupt keine Frage ist, wie zu handeln ist oder wie zu entscheiden ist. Es ist dann ganz deutlich dieses Gefühl da von Schlüssigkeit. Wir nutzen bewusst das Wort Schlüssigkeit, es ist schlüssig, also nicht das Wort gut, oder schlecht, oder etwas ist richtig oder falsch, sondern es ist schlüssig. Wir sind dann wirklich ganz bei uns selbst und handeln scheinbar völlig spontan und wissen auch in uns, dass das vollkommen richtig ist, für uns, jetzt im Moment. Da gibts es dann keine Instanz in uns, die eine Überlegung anstellt, sondern es geht fast automatisch. Die Frage ist also: Wie kommt es, dass sich das auf einmal spaltet in Kopf und Herz? Wie entsteht so eine Dualität? Was hat das für einen Grund? Was hat das für ein Ziel? Was soll uns das bringen? Das entsteht ja nicht von allein, durch Zufall. Es hat ja einen Grund und ein Ziel. Wir machen etwas ja nicht aus Versehen. Jede Dualität hat einen Grund und ein Ziel.
Und jede Dualität fordert uns letztlich auf, unser wahres Selbst zu erkennen. Im Grunde genommen erschaffen wir unsere Dualität immer aus diesem Grund: Unser wahres Selbst zu erkennen. Die Dualität hilft uns dabei. Das ist ein Paradox, aber letztendlich ist sie immer eine Aufforderung, genau hinzuschauen, zu erforschen, wer oder was wir wirklich sind. Was ist denn vor dem, was da als scheinbar Getrenntes auftaucht, was da als Getrenntes wahrgenommen wird? Was ist davor? Und was ist der Raum, der ungetrennt vor allem ist, dieser Raum ungetrennten Seins?
Die Erfahrung zeigt, dass in dem Zustand der Dualität ganz schnell Identifikation und Anhaftung geschieht. Mit dem Verstand wird geglaubt, und man identifiziert sich. Und genauso wird mit dem Gefühl geglaubt, und man identifiziert sich. Beides führt nicht aus dieser Dualität heraus. Jede Identifikation mit etwas Begrenztem, mit einem Ausschnitt hält uns in der Dualität und hält uns in dieser Aufspaltung.
Man kann es als Übung nehmen, sich diesen Spaltungen im Alltag bewusst zu werden. Immer wenn du merkst: da spaltet sich der Raum, und es entsteht ein Konflikt, dann nimm das wahr und schaue dann einmal auf das, was das wahrnimmt. Lege deine Aufmerksamkeit auf das, was diese beiden Tendenzen wahrnimmt. Das kann man ganz spielerisch machen, im Alltag. Wichtig ist dabei, dass man immer für sich selber gut sorgt, wenn man diese Übung macht. Das, was du wirklich bist, weiß ganz spontan in jeder Situation immer ganz genau, was zu tun ist. Und das solltest du dann auch tun. Das ist für jeden Menschen natürlich individuell verschieden. Und jeder Mensch spürt ganz deutlich für sich selbst und weiß im tiefsten Inneren, ganz genau, was im Moment für ihn richtig ist. Es bringt überhaupt nichts, wenn man hingeht und irgendetwas aushält, vermeintlich um des lieben Friedens Willen. Denn in dem Moment, wo du dich selbst unterdrückst, wo du nicht das tust, was für dich richtig ist, erzeugst du Spannung und Dualität. Du entfernst dich im Grunde genommen einen Schritt von dir, du trennst dich ab, und damit beschädigst du dich und schadest der Einheit mehr, als wenn du immer ganz deutlich in jeder Situation sagst, was für dich richtig ist und was nicht. Wir suchen ja Menschen, die uns lieben, die zu uns halten und die zu uns passen. Wir suchen ja nicht Menschen, die nicht zu uns passen. Und wenn wir die Menschen finden wollen, die wirklich zu uns passen, müssen wir auch wirklich ständig so sein, wie wir wirklich sind. Diese Kunst, sich von sich selbst abzuspalten, sich zu trennen in mehrere Teile, in Herz und Kopf und auch in noch mehr, führt automatisch auch zu einer Spaltung im Außen. Wir ziehen damit Menschen an, die das auch machen. Wir suchen aber Menschen, die zu uns passen. Das heißt, wir müssen ganz bei uns selbst bleiben, dann können die anderen Menschen auch ganz bei sich selbst bleiben. Und dann zeigt sich ganz deutlich, pass ich zusammen mit dem anderen, oder ist das hier wirklich ein völlig falscher Film, der mir nicht guttut, wo ich überhaupt nichts zu suchen habe? Da muss man dann auch verschwinden. Es bringt nichts, sich in einem Film zu halten, der überhaupt nicht zu einem passt und der einem überhaupt nicht gefällt. Viel wichtiger ist, dass man bei sich selbst bleibt und dann ins Leben hinausgeht. Ganz wichtig, in jeder Sekunde des Lebens immer sich selbst zu leben, sich da nicht abhalten zu lassen. Das können wir völlig anstrengungslos machen, wir müssen uns da nicht so sehr konzentrieren, das ist eher wie ein Flow. Wir wissen in unserem Inneren im Grunde genommen ganz genau, was richtig für uns ist. Wir spüren das ganz genau. Wir müssen uns nur entscheiden uns auch danach zu richten. Die Idee, dass wir uns danach nicht richten müssten, erzeugt sofort Spaltung, erzeugt sofort eine ungesunde Dualität.
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