Die eigene Realität, die immer eine Mischung aus Glauben, Wissen und Erfahrung ist, ist heilig. Man sieht das daran, wie sehr Menschen kämpfen, wenn man versucht ihnen ihre Realität abzusprechen. Jeder Mensch kämpft um seine Realität. Und wir können beobachten, dass wir ständig dabei sind, anderen Menschen unsere Sicht der Dinge zu vermitteln. Ständig versuchen wir, unsere eigene Realität zu bestätigen. Durch die Art und Weise, wie wir leben. Und im Gespräch versuchen wir auch noch andere Menschen von unserer Realität zu überzeugen. Das ist ganz natürlich und geht auch gar nicht anders, weil es für jeden Menschen individuell, nur seine eigene Realität gibt. Das geht soweit, dass jeder Mensch seine private Logik hat. Wir einigen uns zwar über Kommunikation auf eine allgemeine Logik, aber trotzdem hat jeder seine eigene private Logik.
Für einen selbst tauchen diese Dinge gar nicht so auf, man macht sie sich oft gar nicht bewusst. Bei anderen sehen wir sie aber sofort, wie man an dem Satz sieht: man sieht den Splitter im Auge des Anderen, aber das Brett vor dem eigenen Kopf nicht.
Die Ungereimtheiten im eigenen privaten Realitätsbild fallen einem selbst in der Regel gar nicht auf. Aber den Anderen. Und die eigene Realität ist das Einzige, was wir haben. Jeder einzelne, individuell. Und deshalb lässt man sich das nicht nehmen. Und kämpft darum, wenn jemand kommt und versucht einem das wegzunehmen.
Das ist der eine Aspekt der Heiligkeit der eigenen Realität. Der andere Aspekt ist, wenn man sich weiter entwickeln will, wenn man andere Erfahrungen machen will, braucht man immer eine Ausgangsbasis, einen Punkt, von dem aus man starten kann. Und das ist immer die eigene Realität. Das ist der zweite Grund, warum die eigene Realität heilig ist.
Es ist ganz wichtig, dass man sich klar macht, dass es daran überhaupt keinen Zweifel gibt. Selbst wenn meine Realität paradox, komisch oder sogar merkwürdig erscheint.
In unserer heutigen Kultur könnten wir das sogar als krank abstempeln, wenn ein Mensch sagt, ich sehe Gott, ich spreche mit Gott. Das könnte als Krankheitssymptom aufgefasst werden. In unser Kultur ist so etwas üblich. Trotzdem ist die eigene Realität heilig. Denn nur von dort aus geht es los. Jegliche Veränderung startet dort. Bei dem, was ich hier und jetzt als Realität empfinde.
Deshalb ist es wichtig, sich niemals von jemand anderem einreden zu lassen, dass die eigene Realität falsch sei.
Man kann gerne Ziele von anderen Menschen übernehmen, man kann gerne den Wunsch in sich tragen sich zu verändern, man kann nach Höherem streben in der eigenen Persönlichkeitsentfaltung. Das ist alles OK. Aber man darf nicht starten mit der Idee, dass die eigene Realität falsch sei.
Die eigene Realität ist der Ausdruck des eigenen Selbst. Und das eigene Selbst ist die höchste Realität. Und das, was im Moment hier und jetzt zum Ausdruck kommt, ist alles, was möglich ist. Egal, ob einem selbst das reicht, oder jemandem nicht reicht, oder was auch immer.
Jedes Erscheinen des Selbst ist ein Moment der Heiligkeit, ein Akt der Heiligkeit. Und jeder Eingriff stört diesen Schöpfungsprozess und erzeugt Leid. Wenn ständig geredet wird, dass mit einem selbst etwas nicht stimmt, wenn man das dann glaubt, dass mit einen selbst etwas nicht stimmt, dann entsteht Leid. Und der einzige Ausweg besteht darin, das Hier und Jetzt, die Realität, so, wie sie ist, als das eigene Selbst heilig zu sprechen. Und nicht daran zu zweifeln. Niemals.
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Ludmilla & Roland // Netzwerk-Erleuchtung Berlin