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Konflikte sind kein Fehler – sie zeigen dir den Weg zum Erwachen

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Konflikte gehören zum Menschsein. Sie entstehen, sobald verschiedene Kräfte in uns wirken – Gedanken, Emotionen, Körperimpulse –, die nicht in Einklang sind. Der Verstand sagt das eine, das Herz etwas anderes, der Körper reagiert wieder anders. In diesem inneren Spannungsfeld entsteht das, was wir Konflikt nennen. Und doch ist der Konflikt kein Fehler, sondern ein Spiegel. Er zeigt uns, wo wir noch festhalten, wo wir uns trennen von dem, was ist.

Wenn du beginnst zu sehen, dass das Ego aus vielen Schichten von Bildern, Vorstellungen und Annahmen besteht, dann wird klar: Konflikte sind Ausdruck dieser Ego-Struktur. Das Ego braucht Reibung, um sich als getrennt erfahren zu können. Es verteidigt seine Identität, seine Ansichten, seine Geschichte. Ohne Konflikt würde es sich auflösen, weil seine Natur auf Abgrenzung beruht. Darin liegt eine stille Tragik – und zugleich ein großes Tor zur Freiheit. Solange du glaubst, diese innere Bewegung kontrollieren zu müssen, bleibst du verstrickt. Doch der Weg führt nicht über Kontrolle, sondern über Beobachtung. Selbsterforschung heißt nicht, etwas loszuwerden, sondern zu sehen, was ist. Du schaust einfach hin – ohne Urteil, ohne Strategie. Der Konflikt darf da sein, und du lässt dich nicht mehr vollständig in ihn hineinziehen.

Das Erkennen selbst bringt bereits Veränderung. Sobald du siehst, dass der Konflikt nicht du bist, sondern in dir geschieht, löst sich etwas. Dann zeigt sich eine Ruhe, die nicht vom Ausgang des Konflikts abhängt. Diese Ruhe ist kein Zustand, den du herstellst, sondern dein natürlicher Hintergrund. Viele versuchen, Konflikte zu lösen, indem sie auf der gleichen Ebene handeln, auf der sie entstanden sind. Sie versuchen, Gedanken mit neuen Gedanken zu bekämpfen, Emotionen mit anderen Emotionen zu beruhigen. Aber das ist wie Feuer mit Feuer zu löschen. Erst wenn du innehältst und die darunterliegende Bewegung erkennst, öffnet sich etwas Tieferes. Loslassen geschieht nicht durch Willen, sondern durch Einsicht.

Es ist hilfreich, sich der verschiedenen Instanzen in uns bewusst zu werden. Der mentale Raum will verstehen, der emotionale will fühlen, der körperliche will Sicherheit. Jeder dieser Anteile hat seine Berechtigung. Erwachen heißt nicht, eine Instanz zu bevorzugen, sondern sie in Einklang zu bringen. In Wahrheit sind sie Ausdruck eines Seins, das ungeteilt ist – nur durch Gewohnheit scheinen sie getrennt. Wenn Erwachen geschieht, fällt diese scheinbare Trennung in sich zusammen. Du erkennst dich als das, was all diese Ebenen beherbergt. Doch selbst nach dem Erwachen tauchen alte Muster auf. Sie sind wie Schatten, die das Licht noch einmal sichtbar macht, bevor sie sich auflösen. Konflikte hören nicht mit dem Erwachen auf – sie verändern ihre Bedeutung. Sie werden zu Zeichen, die dich daran erinnern, wo noch etwas gesehen werden möchte.

Leid und Konflikt sind keine Gegner. Sie sind Wegweiser. Das Ego erlebt sie als Bedrohung, aber das Bewusstsein erkennt darin eine Einladung. Eine Einladung, tiefer zu schauen, stiller zu werden, ehrlicher mit dir selbst zu sein. Wenn du nicht mehr fliehst, verwandelt sich der Schmerz in Erkenntnis. Vielleicht ist es so, dass ohne Konflikte kein Erwachen geschieht. Denn was treibt dich an, dich selbst zu erforschen, wenn alles glatt läuft? Der Druck, der Schmerz, das Unverständnis – sie alle öffnen die Tür. So betrachtet sind Konflikte ein Geschenk, das dich auf dich selbst zurückwirft.

Das Leid hat Sinn, solange es dich wachruft. Es verliert seinen Sinn, wenn du dich wieder in Geschichten darüber verlierst. Erwachen ist nicht das Ende der Welt, sondern das Ende der Trennung von ihr. Wenn du erkennst, dass alles, was auftaucht – auch der Konflikt – in deinem Bewusstsein erscheint, dann kannst du still bleiben mitten im Sturm. Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikt, sondern die Erkenntnis, dass nichts außerhalb von dir geschieht.

So wird der Konflikt zum Lehrer. Er zeigt, wo du dich gegen das Leben stellst, wo du versuchst, zu greifen, zu halten, zu rechtfertigen. Und jedes Mal, wenn du das erkennst, fällt ein Stück dieser Anstrengung ab. Erwachen ist kein Zustand, sondern ein Sehen – und dieses Sehen geschieht oft mitten im Konflikt. Am Ende bleibt nur das einfache Sein. Kein Versuch, besser zu werden. Kein Kampf mehr, richtig zu handeln. Nur das stille Erkennen, dass alles, was du suchst, bereits hier ist – auch im Moment des Konflikts. Wenn du das erkennst, wird jeder Konflikt ein Tor. Ein Tor nach Hause.


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