Weisheits-Blog
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Wenn alles still wird... und du erkennst, wer du wirklich bist.

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Es gibt einen Moment auf dem Weg des Erwachens, an dem alles still wird. Die Suche hört auf. Der Lärm der Welt, das ständige innere Streben – all das fällt für einen Augenblick in sich zusammen. Und was bleibt, ist eine unaussprechliche Tiefe, ein klares Erkennen: Du bist nicht das, was du geglaubt hast zu sein.

Doch was geschieht danach?

Viele erleben nach einer intensiven spirituellen Öffnung eine Phase, die sich paradoxerweise weniger lichtvoll anfühlt. Motivationslosigkeit, Orientierungslosigkeit, ja manchmal sogar Angst kann sich ausbreiten. Das, was vorher Halt gab – Ziele, Ideen, Konzepte – trägt plötzlich nicht mehr. Das bisherige Selbstbild ist in sich zusammengefallen, aber das neue Sein ist noch nicht vollständig integriert.

Das ist kein Fehler. Es ist kein Rückschritt. Es ist eine Phase, die natürlicherweise auftreten kann – eine Art Zwischenraum, in dem das alte Ich keine Kontrolle mehr hat, das neue Selbst aber noch nicht ganz „durchscheint“. Es ist, als würde das Leben selbst dich jetzt lehren – ganz ohne Worte, ganz ohne Konzepte. Nach dem Erwachen taucht oft ein neuer Widerspruch auf: die Trennung zwischen dem Absoluten und dem Relativen. Du hast erkannt, was du wirklich bist – das stille, ewige, unbewegte Sein. Und doch begegnet dir die Welt weiterhin in ihrer Veränderlichkeit. Plötzlich wirken viele Handlungen sinnlos, viele Gespräche leer, viele Ziele überflüssig.

Die Welt ist nicht bedeutungslos. Vielmehr will sie jetzt von dir mit neuen Augen gesehen werden. Was du früher als getrennt erfahren hast, beginnt sich in einem tieferen Prozess als Einheit zu offenbaren. Doch dieser Übergang braucht Zeit. Er fordert Vertrauen – und ein Loslassen auch spiritueller Anhaftungen. In dieser Phase kann die Motivation, etwas zu tun, völlig verschwinden. Warum überhaupt noch handeln, wenn da doch niemand ist, der handelt? Warum noch sprechen, wenn Worte an Bedeutung verlieren?

Doch das Leben will durch dich weiterfließen – nicht mehr aus Wollen, sondern aus natürlichem Ausdruck. Solange du in dieser Welt lebst, gehört das Tun dazu. Aber es verändert sich: Es wird mühelos. Nicht-getan und doch geschehen. Die Unterscheidung von wichtig und unwichtig, spirituell und weltlich beginnt zu verblassen. Du bist einfach da – und das genügt.

Die Verunsicherung in dieser Zeit ist kein Zeichen, dass du etwas falsch gemacht hast. Im Gegenteil: Sie ist ein Hinweis darauf, dass du das alte Terrain wirklich verlassen hast. Die gewohnten Werkzeuge – Meditation, Yoga, Bücher, Konzepte – mögen dir plötzlich leer erscheinen. Du hast dich jahrelang auf sie gestützt, und nun fordern sie ihren Platz nicht mehr ein. Doch der Impuls, sie festzuhalten, kann stark sein. Gerade weil sie dir einst geholfen haben. Aber nun ist es an der Zeit, sie liebevoll loszulassen – wie ein Kind seine Stützräder.

Nach dem ersten Erwachen kann der Eindruck entstehen, dass nur das Absolute wahr ist – die Stille, das Sein. Und ja, es ist der Ursprung von allem. Aber das Relativ-Weltliche, das Veränderliche, ist Ausdruck dessen. Es ist nicht getrennt. Mit der Zeit beginnt ein neues Sehen: Du erkennst dich in der Welt wieder. Nicht als Person, nicht als Ego, sondern als das Bewusstsein selbst, das alles durchdringt. Die Welt ist nicht mehr das, was du meiden musst, sondern das, was du durchschauen darfst – bis kein Innen und kein Außen mehr übrig bleibt.

Auch wenn du nichts mehr verstehst, auch wenn du dich leer fühlst – du bist genau richtig. Das Leben nimmt dich tiefer mit, als der Verstand je fassen könnte. Bleib da, wo du bist. In der Küche, im Gespräch, auf der Straße – jede Situation ist das Tor zur Wahrheit. Alles, was du gehört, gelesen oder geglaubt hast, darf fallen. Nichts davon ist falsch – aber nichts davon ist mehr notwendig. Du musst nichts mehr erklären, nichts begründen. Es ist okay, einfach da zu sein – in Stille oder im Ausdruck, ganz wie es fließt.

Du bist nicht der Macher. Doch durch dich will das Leben geschehen – liebevoll, klar, lebendig.

Du musst nichts mehr beweisen – nicht dir, nicht anderen. Es gibt keine spirituelle Karriere. Kein Ziel, das erreicht werden muss. Die Suche ist vorbei.

Wenn alles still wird, wenn die Welt verblasst und das Ich nicht mehr greift – dann beginnt das wahre Leben. Nicht als etwas Neues, sondern als das, was schon immer da war. Jetzt erlebst du es ohne Filter.

Und von hier aus – geschieht einfach alles.


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