Ich habe bei meiner inneren Arbeit eine Art von emotionalen Knoten entdeckt, den ich Überlebensknoten genannt habe, weil man plötzlich von dem Gefühl überwältigt wird, dass man jetzt sterben wird, wenn man weitermacht mit der Wahrnehmung im Innenraum. Reflexartig zieht man seine Aufmerksamkeit aus dem Inneren ab, und versucht durch Ablenkungen im Äußeren „zu sich zu kommen“. Es hat ein Zeitlang gedauert, bis mir klar wurde, dass ich gar nicht wirklich in Gefahr war, sondern nur ein vergangenes Gefühl hochgekommen war. Ein Gefühl, dass ich tief in mir vergraben hatte, und das ich verdrängt hatte. Nach dem ich meine Angst [...]
Als ich neulich einem egoistischen Menschen begegnet bin, habe ich gemerkt, dass sein Egoismus eine Folge von Autoagressivität ist. Da wurde mir klar, dass er den nur los wird, wenn er an seiner Selbstliebe arbeitet.
Und wieder einmal muss ich betonen, dass die sogenannte Identifikation, von der in spirituellen Kreisen so viel gesprochen wird, kein Problem im eigentlichen Sinne ist. Sie ist ganz im Gegenteil ein ganz normaler Schutzmechanismus der menschlichen Psyche, eine Reaktion auf erlebte Verletzungen und Traumata. Sie ist wie ein Plaster auf einer Wunde ein Schutzmittel gegen weitere Verletzungen. Die Wunde erhält dadurch mehr Ruhe und kann dadurch im Idealfall besser heilen. Genau so dient die Identifikation der Ruhigstellung und damit letztendlich der Heilung der Wunde. Die Identifikation ist nicht die Ursache für das Trauma, sie schützt die eigene Psyche nur vor [...]
… muss Bewusstheit vorherrschen. Leiden im Zustand von Unbewusstheit ist einfach nur grausam und nutzlos. Die Bewusstheit von der hier die Rede ist, meint das Vorhandensein des inneren Beobachters im Zustand des Leids. Wenn Leid und Schmerz auftauchen, ist es unbedingt empfehlenswert in die Position des Beobachters zu wechseln und dort zu verweilen. Aus der Position des Beobachters ist der Schmerz und das Leid nicht sofort geringer oder leichter, oft nimmt er eher zu – das ist hier nicht der wichtige Punkt. Wichtiger ist die Tatsache, dass wir uns bewusst machen, dass wir nicht die Gefühle, das Leid und der [...]
Das SEIN in die Aktivität tragen heißt, ES in die Unruhe, die wir im Inneren und Äußeren finden, hineintragen. Dadurch wird ein heilsamer Prozess in Bewegung gesetzt, dem wir uns stellen müssen. ES, das SEIN, fängt dann an schrittweise alle Ebenen und Aspekte der Unruhe zu durchdringen, und eine große Ruhe und Stille entsteht. Bis letztendlich alles in Aspekten des SEINS wahrgenommen und erfahren wird – des SEINS, das wir selber sind.
Themen, die man nicht in sich klärt, kommen als Schicksal, als Karma von Außen auf einen zu. Dieser Mechanismus ist so elementar und grundlegend, dass es keinen Weg und keinen Trick gibt daran vorbei zu kommen. Die innere Psyche vergisst nicht einfach etwas. Wenn man also sein Schicksal selbst in die Hand nehmen will, kommt man nicht darum herum, sich seiner alten Themen und Schatten anzunehmen. Klärt man das Thema und die Gefühle, verhindert man die Gefahr, dass es sich seinen Weg ins Äußere bahnt und sich auf eine neue Art und Weise manifestiert. Tut man das nicht, taucht das [...]
Immer wenn wir unser Leben auf die relativen Werte der Existenz aufbauen, kriegen wir es mit der Angst zu tun. Nur das absolute, unveränderliche Sein, das unser eigentliches Selbst ist, gibt uns das Gefühl von Sicherheit, das wir brauchen um wirklich glücklich zu sein. Dies nennt man einen Wertewandel, und der beginnt immer im eigenen Inneren, bevor er anfängt sich im Äußeren zu manifestieren. Wir müssen alle an uns arbeiten, um diesen Wertewandel in der Welt voranzutreiben.
Ist das eigentlich jedem bewusst, dass man Wünsche nicht nach Außen, sondern nach Innen tragen muss, damit sie in Erfüllung gehen? Das man sie mitnehmen muss in den Bereich der Existenz, aus dem alles entsteht, dem SEIN im tiefsten Inneren? Da unser wahres Selbst dort zu Hause ist, haben wir einen Zutritt zu diesem absoluten Bereich der Existenz. Was dorthin mitgenommen wird in tiefer Meditation, geht spontan und ohne Anstrengung in Erfüllung. Und wenn ein Wunsch mal so richtig egoistisch ist, löst er sich dort einfach in Wohlgefallen auf und kann somit keinen Schaden anrichten. Für erleuchtete Menschen, die dieses [...]
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Unterbewusstsein so eine Art psychischen Schockzustand des menschlichen Bewusstseins darstellt. So hat es sich für mich immer angefühlt. Vorweg gesagt: Gegen die körperlichen Folgen hilft Entspannung, gegen die falschen mentalen Schlussfolgerungen hilft nur Aufarbeitung, und erst dann lösen sich die damit einhergehenden emotionalen Probleme. Am Anfang meiner Beschäftigung mit diesem Thema dachte ich, dass Entspannung allein ausreichen würde, um alle Folgen dieses Schockzustandes aufzulösen. Später erkannte ich, dass das nicht funktioniert. Das Unterbewusstsein verschwindet nicht durch Entspannung. In der Regel folgt einem schockierenden Erlebnis immer eine negative mentale Bewertung und der folgt dann [...]
Sexuelle Energie ist im körperlichen Raum das, was Liebe im Gefühls-Raum und Selbst-Vertrauen im mentalen Raum ist. Diese drei Räume sind für alle Menschen unmittelbar erfahrbar, die sich mit ihrer Aufmerksamkeit nach Innen richten. Und jeder Raum ist mit den anderen eng verzahnt und letztendlich eine Einheit. Diese Einheit ist das SELBST. Es beginnt immer bei mir selbst oder anders formuliert in meinem SELBST. Jeder Austausch mit anderen Menschen findet auf der mentalen Basis meines Selbstvertrauens statt, im Gefühl der Liebe und getragen von sexueller Energie. Wenn ich genügend Selbstvertrauen habe, kann ich anderen vertrauen, ihnen mein Vertrauen schenken. Wenn [...]